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Was ist Schimmelpilz?

Schimmelpilze sind keine boshaften Invasoren, die es auf unsere Wohnräume und unsere Gesundheit abgesehen haben. Ihre Berufung ist es, tote Biomasse abzubauen.

Bei dem Begriff „Schimmelpilz“ handelt es sich um einen Sammelbegriff. Schimmelpilze sind keine eigene biologische Ordnung und auch keine Gattung. Da Strukturmerkmale der Pilze visuell nicht erkennbar sind und auch von der Farbe nicht auf eine Gattung oder Art geschlossen werden kann, macht ein Sammelbegriff Sinn. Der Sammelbegriff „Schimmel“ wird auf alle innenraumassoziierten Mikroorganismen und Kleinsttiere, die wir im Zusammenhang mit Feuchteschäden antreffen können, angewendet.

Schimmelpilze und Bakterien zählen zu den Mikroorganismen, deren charakteristische Eigenschaft ihre geringe bzw. sehr geringe Größe ist. Solche Mikroorganismen befinden sich überall (lateinisch: ubiquitär) in der Atmosphäre. Das menschliche Immunsystem ist i.d.R. an diesen Zustand angepasst.

Schimmel kommt aus der Luft

Vielen Menschen ist immer noch nicht bewusst, wo Schimmel eigentlich herkommt. So vermuten einige, der Schimmel wachse aus der Wand. Ein baulicher Mangel kann tatsächlich einen Schimmelschaden verursachen. Dabei gelangt dann Feuchtigkeit über das Mauerwerk an die Stellen, auf denen der Schimmelpilz schließlich zu wachsen beginnt. Der Pilz selbst wandert aber nicht aus der Mauer dorthin, sondern bewegt sich über die Raumluft. Die Luft, die uns Tag ein Tag aus umgibt, ist nicht leer. Unzählige, mikroskopisch kleine Lebewesen wie Bakterien oder Viren schwirren um uns herum. Schimmelpilzsporen befinden sich ebenfalls millionenfach in der Luft.

An sich stellen die Sporen in der Luft keine Gefahr dar. Gefährlich wird es erst bei einer sehr hohen Konzentration, wenn sich Schimmel bereits gebildet hat und die Fruchtkörper übermäßig viele Sporen an ihre Umgebung abgeben. Treffen sie auf organisches Material (zum Beispiel in einer Tapete) und ausreichend Feuchtigkeit, nisten sich die Sporen dort ein und bilden eine neue Schimmelpilzkultur. Dies passiert nicht nur bei Baumängeln, sondern auch immer dann, wenn falsches Nutzerverhalten zu erhöhter Luftfeuchtigkeit führt. Darum verweisen Experten darauf, die eigenen vier Wände regelmäßig zu lüften, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren.

Im Verlauf wird unterschieden zwischen:

Kontamination

Zellbestandteile wie Sporen, Einzelzellen, Aggregate oder Hyphenbruchstücke sind unabhängig von ihrem Vitalitätszustand statistisch verteilt als Ablagerung bzw. Verschmutzung nachweisbar. Zum Zeitpunkt der Betrachtung ist jedoch kein Wachstum festzustellen.

Besiedlung

Wachstum ist nachweisbar. Es finden Stoffwechsel- und Fortpflanzungsaktivitäten statt. Sporen haben Keimschläuche ausgebildet, Hyphen verzweigen sich und besiedeln die Oberfläche, Myzelien entstehen. Das Wachstum ist mit bloßem Auge aber noch nicht erkennbar.

Befall

Wachstum ist deutlich sichtbar. Mit zunehmendem Alter kommt es zur Flächenausdehnung und Bildung differenzierter Strukturen im Myzel als Substrat- und Fortpflanzungsmyzel.

Die häufigsten Gattungen

Quelle: Umweltmykologie GmbH

Penicillium-Crustosum
Myxotrichum-SP
Aspergillus-Tamarii
Aspergillus-Clavatus
Verticillium-Lecanii
Aspergillus-Niger
Alternaria
Penicillium-Chrysogenum
Aspergillus-Restrictus
Scopulariopsis-brevicaulis
Aspergillus-Versicolor
Aspergillus-Ochraceus-und-andere
Ulocladium-SP
Stachybotrys